29. September 2014: „Die chinesische Medizin – mehr als nur Akupunktur“

Geschrieben von dczl.de am in Themenabende

Themenabend im Restaurant Confucius, Nikolaistr. 6-10 (Strohsack-Passage), 04109 Leipzig

Frau Prof. Dr. Junping Zhao (Universitätsklinik Leipzig) berichtete über ihre Erfahrungen als Ärztin aus der Anwendung von Mitteln und Methoden der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), einem mehr als 3000 Jahre alten System. Schwerpunkt legte sie auf moderne Schmerztherapie mit Mitteln der TCM. Daran verdeutlichte sie die in der chinesischen Heilkunde tief verwurzelte ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen, basierend auf den fünf Elementen Holz, Feuer, Wasser, Metall, Erde.


 
Prof. Zhao beschäftigt sich an der Universitätsklinik Leipzig intensiv mit Schmerztherapie; aus eigener Erfahrung berichtete sie, welche Schmerzen erfolgreich mit Akupunktur behandelt werden können. Vielfach begreifen andere Ärzte ihre Behandlungserfolge, z. B. in der posttraumatischen und postoperativen Schmerztherapie nicht. Außerdem meint sie, dass bei bestimmten Leiden Schmerztherapie sinnvoller als Operation sei.

Bevor Prof. Zhao vor acht Jahren als TCM-Ärztin nach Deutschland kam, sammelte sie umfangreiche Erfahrungen in China. Ihre Qualifizierung erfolgte u. a. in den Fachgebieten Kardiologie, Pneumologie und Rheumatologie. Die außerordentliche Professorin der TCM an der Universität Shanxi (China) verfasste ein in China hoch geschätztes Lehrbuch zur TCM und publizierte eine „Analytische Chemiekunde der TCM-Rezepte“. 80% der TCM sei Phytotherapie (Kräuterheilkunde), deren Wirkgeheimnis in der individuellen Kombination und Dosierung von Kräutermischungen bestehe. Dieser Themenabend erreichte eine sehr große Resonanz; mehr als 50 aufmerksame Zuhörer folgten den Ausführungen. In der anschließenden Diskussion zeigte sich, dass die überwiegende Mehrzahl der Anwesenden Erfahrungen mit Schmerz und oft erfolgloser Suche nach Linderung hat. Da die Diskussion von Einzelfällen den Abend sprengen würde, soll eine Folgeveranstaltung vorbereitet werden, die sich in Seminarform der genaueren Diskussion von Einzelfällen widmen könnte.