7. Februar 2019: Staat und Religionen im modernen China. Eine historische Einordnung

Geschrieben von Holger Staniok am in Themenabende

Themenabend im Ostasiatischen Institut der Universität Leipzig, Schillerstr. 6, 04109 Leipzig

Eine immer wieder auftauchende Frage im Zusammenhang mit der aktuellen Entwicklung Chinas zur Weltmacht ist die nach der Rolle von Religion. Von vielen Denkern der Aufklärung wurde das chinesische Kaiserreich als rationales und religiös neutrales Staatswesen und damit als vorbildlich für ein von Konfessionskriegen zerrissenes Europa angesehen.

Der Vortrag hinterfragt diese Sichtweise und zeichnet die Konturen staatlicher Religionspolitik  vom Kaiserreich bis in die Gegenwart nach. Neben den zu erwartenden Brüchen beim Übergang vom Kaiserreich zur Republik und schließlich zur Volksrepublik werden dabei auch mitunter überraschende Kontinuitäten sichtbar.

Prof. Philip Clart, Ph. D., studierte in Bonn, Köln und Vancouver (Kanada) Sinologie, Ethnologie und Völkerrecht. Seit 2008 ist er Professor für Kultur und Geschichte Chinas an der Universität Leipzig sowie Direktor des Konfuzius-Institut Leipzig e. V.