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Mitgliederreise 2015: Studienreise nach Luoyang und Peking

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Vom 11. bis zum 19.04.2015 reiste eine 17-köpfige Gruppe des DCZL in den Osten Chinas. Sie erkundete zunächst die „Heilige Stadt“ Luoyang – eine der vier großen alten Hauptstädte Chinas und heute wichtige Industriestadt in der Provinz Henan – mit einigen Abstechern in deren nähere Umgebung. Anschließend besuchten die DCZL-Reisenden die chinesische Hauptstadt Peking. Einen ausführlichen Bericht über die gewonnenen Reiseeindrücke finden Sie hier.

Ziel unserer Reise vom 11. bis 19. April 2015 war zunächst die Stadt Luoyang, gelegen zwischen den Flüssen Yi und Luo, die sich zum Gelben Fluss vereinigen. Luoyang wurde schon vor 7.000 Jahren dicht besiedelt. Der Name des chinesischen Staates „ZhongGuo“ (China) hat seinen Ursprung in dieser Stadt. Sie gilt als „Heilige Stadt“, eine von vier weltweit (Jerusalem, Mekka, Luoyang und Athen). In 1.500 Jahren herrschten in Luoyang 105 Kaiser aus 13 Dynastien. Am LiJingMen-Tor beginnt die Seidenstraße, die in Venedig endet. (Vor 2.000 Jahren galt das geflügelte Wort: im Westen Rom, im Osten Luoyang.)

Luoyang ist Ausgangspunkt des 2.000 km langen Großen Kanals aus dem 7. Jahrhundert. Die Stadt ist seit Jahrtausenden ein Zentrum der Wissenschaft und Kultur, Cai Lun erfand hier das Papier, der große Astronom Zhang Hen war hier tätig. Interessant ist, dass die japanische Hauptstadt Tokio fast 1:1 nach dem Vorbild des antiken Luoyang nachgebaut wurde. Heute ist von der großen Geschichte dieser Stadt im Stadtkern kaum noch etwas zu sehen. Die meisten antiken Bauten sind unter den Lößmassen der Flüsse versteckt und sollen erst in den nächsten Jahren ausgegraben werden, wenn sich neue technische Möglichkeiten der Bewahrung und Erschließung des chinesischen Erbes entwickelt haben.

Die 7-Millionen-Stadt Luoyang (mit ihrem Umland) ist ein wichtiger Industriestandort Chinas. Dort gibt es u. a. das 1. Traktorwerk YTO (Roter Sturm des Ostens), in dem seit den 1950er Jahren Traktoren gebaut werden, die die Entwicklung der chinesischen Landwirtschaft vorantrieben. Reiseteilnehmer und Traktor- und Technikfreak Gerhard Artelt hatte sich den Besuch der Traktorfabrik besonders gewünscht, um den Stand der chinesischen Technik einschätzen zu können. Bei einem Treffen mit dem Geschäftsführer der Traktorfabrik Yan Linjao erinnerte Gerhard Artelt daran, dass 1917 von Henry Ford der erste Traktor in Großserie gebaut wurde, der damit die Welt veränderte. Zuvor hatte bereits der Deutsche Rudolf Diesel den nach ihm benannten Motor erfunden; in Deutschland trieb zudem Heinrich Lanz mit seinen Traktoren die Motorisierung der Landwirtschaft voran.

Barbara und Gerhard Artelt sind Mitglieder des Vereins Mühlen und Technik, der in Wyhra ein eigenes Traktormuseum unterhält. Sie luden Werksdirektor Yan Linjiao nach Deutschland ein, dieser nahm dankend an. Während eines Abendessens entspannen sich sehr gute fachlich fundierte Gespräche, woraufhin Gerhard Artelt ein sehr großer Vertrauensbeweis entgegengebracht wurde: er durfte unter enthusiastischem Beifall der gesamten Reisegruppe einen 200-PS-Traktor, der soeben vom Band gerollt war, über die Teststrecke des Werkes fahren. Zum Schluss wurde vereinbart, dass der Verein Mühlen und Technik ein chinesisches Traktorexemplar aus dem Werk „Roter Sturm des Ostens“ für sein Museum erhält und im Gegenzug einen historischen deutschen Oldtimertraktor nach Luoyang übergibt. Nun müssen wir sehen, wie wir das bewerkstelligen …

In Luoyang lud der Stellvertreter des Oberbürgermeisters der Stadt die Reisegruppe zu einer Presse-konferenz ins Rathaus ein. Die DCZL-Vorsitzende Barbara Artelt und ihr Stellvertreter Beng-Yin Zhu bedankten sich herzlich für diese Ehre und versicherten, dass sich das DCZL entsprechend seiner Satzung für das Knüpfen weiterer Kontakte zwischen Deutschland und China einsetzen wird. Das 1000-jährige Leipzig mit seiner ausgeprägten Kulturlandschaft, der zweitältesten Universität Deutsch-lands und wichtiger Wirtschaftsstandort Mitteldeutschlands könnte für Luoyang ein attraktiver Kooperationspartner sein.

Ein weiterer Reisehöhepunkt war der Besuch des Stadtmuseums von Luoyang mit seinen beeindruckenden Shang-Bronzen und Jadearbeiten sowie Sancall-Porzellan aus der Tang-Ära. Zu unserer großen Freude besuchten wir gerade zum Pfingstrosenfest den Wangcheng-Park von Luoyang. Der Duft der Pfingstrosen mit ihrer unglaublichen Farbenvielfalt hat uns sehr beeindruckt. Auf Befehl der Tang-Kaiserin Wu Zetian wurden die Blumen erstmals angepflanzt und sind seitdem die Nationalblume Chinas. Wu Zetian regierte von 690 bis 705 und war die einzige Kaiserin in der Geschichte Chinas. Sie hinterging ihren schwachen Ehemann Kaiser Gaozong und schaltete Gegner gnadenlos aus. Obwohl sie umstritten war, brachte sie Frieden und Wohlstand.

Übrigens: Ein mit Luoyang untrennbar verknüpftes Ereignis ist das sog. Wasserbankett. Bei 34 verschiedenen suppenähnlichen Gerichten (daher Wasserbankett), die von traditionell gekleideten Frauen dargereicht und durch Gesänge unterbrochen werden, kann man die bekömmliche und leckere Küche genießen.

Zwölf Kilometer östlich von Luoyang liegt das Baima Si, der Tempel des Weißen Pferdes, Chinas ältestes buddhistisches Kloster, errichtet 68 n. Chr. Derzeit leben dort 50 Mönche. Während unseres Besuches erlebten wir die Prozession der Mönche und wandelten durch die schattigen Alleen des Klosters. Aufgrund seiner Bedeutung für den Buddhismus wurden in seiner Nachbarschaft von Gläubigen aus Indien und Thailand weitere Tempel gebaut, so gewannen wir auf einen Blick einen Eindruck von der Vielfalt und Symbolik des Buddhismus.

Auf einem rund einen Kilometer langen Streifen am Westufer des Flusses Yi befinden sich über 2.000 Höhlen bzw. Nischen. In wenigen Höhlen drängen sich über 100.000 Statuen. Die gut erhaltene Lotoshöhle zum Beispiel wurde um 527 errichtet. Ihre Statuen entstanden alle planmäßig, wurden also nicht nach und nach hinzugefügt. Die Zehntausend-Buddha-Grotte stammt von 680 und zeigt eine  überwältigende Präsenz des großen Lehrers. In der Yaofang-Grotte sind 140 Behandlungs-möglichkeiten verschiedenster Krankheiten in die Wand graviert.

Shaolin (wörtlich Junger Wald) ist der Name des Ordens der kämpfenden Mönche im Shaolin-Kloster, 13 km nördlich von Dengfeng. Das Kloster wurde im 5. Jahrhundert gegründet und verdankt die Kampfkunst Bodhidarma, einem indischen Mönch, der 527 hierher kam. Er entwickelte Übungen, aus denen das shaolin quan (Shaolin-Boxen) hervorging. Der große Tempel besitzt mehrere Hallen. Ein Tempel im hinteren Teil markiert die Stelle, an der sich der Mönch Huihe seinen Arm abschlug, um dem Zen-Buddhismus näher zu kommen. Dahinter sieht man im Pilu-Pavillon Vertiefungen, in denen die Mönche ihre Fußtechnik schulten. Weiter oben am Berg gibt es eine Höhle, in der Bodhidarma neun Jahre meditiert haben soll. In einer beeindruckenden Kung-Fu-Show überzeugten wir uns live von dieser Kampfkunst.

Zum Abschluss der Reise düsten wir mit dem Hochgeschwindigkeitszug bei 300 km/h nach Peking. Dort besuchten wir die Große Mauer, die Ming-Gräber und die Verbotene Stadt. Die neun prall mit Eindrücken ausgefüllten Tage vergingen wie im Fluge.

Mitgliederreise 2014: Neun ereignisreiche Tage in Tibet und Sichuan

Während der ereignisreichen Reise vom 18. bis zum 27. April 2014 sammelten die 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vielfältige und starke Eindrücke. Eine kurze Zusammenfassung erscheint schlichtweg unmöglich. Eine zugegeben nur klitzekleine Auswahl aus der Riesenmenge Fotografien, die entlang der Reiseroute Chengdu – Dujiangyan – Heiliger Le Shan – Zauberhafter Emei Shan – Dach der Welt Tibet Lhasa – Metropole Shanghai entstanden sind, haben wir hier versammelt.

Die 9-tägige Studienreise 2014 hat für den Verein besondere Bedeutung, weil hierbei unser jüngstes institutionelles Mitglied, die Große Kreisstadt Borna, die besten Gelegenheiten nutzen konnte, seine angestrebten Kontakte zur chinesischen Stadt Dujiangyan zu knüpfen. Den diesjährigen erfolgreichen Gesprächen über eine weitere Zusammenarbeit bzw. Städtepartnerschaft mit Borna ging bereits ein Besuch einer Delegation aus Dujiangyan in Borna im Herbst 2013 voraus. Insgesamt erwies sich die Reise nach Dujiangyan als voller Erfolg für Borna. So wurden preiswerte Bürgerreisen für Jedermann vereinbart.

Noch im September 2014 besucht eine Schülerdelegation aus Dujiangyan die Große Kreisstadt; von Mitte Oktober 2014 bis Mitte Januar 2015 besuchen drei Ärzte aus Dujiangyan Borna und machen den Anfang eines längerfristig geplanten Ärzteaustauschprogramms.

Reiseprogramm:

Vom 18. bis 27. April 2014 ist eine 14-köpfige DCZL-Reisegruppe auf Bildungstour in China unterwegs. Unter der bewährten Leitung des Vereinsvorsitzenden Dr. Beng-Yin Zhu stehen in diesem Jahr einige ganz besondere Stationen auf dem Programm. Schwerpunkt der Reise liegt auf dem Westen Chinas, insbesondere der tibetischen Hochlandebene.

Erste Station ist Chengdu, die „gemütlichste Stadt Chinas“ mit ihren zahlreichen Teegärten. Weiter geht es ins faszinierende Dujiangyan, das beim verheerenden Erdbeben am 12.05.2008 zu etwa 80% zerstört worden war. Besucht werden eine Aufzuchtstation der Großen Pandas, der weltgrößte Buddha Le Shan und Emei Shan, einer der vier heiligen buddhistischen Berge Chinas, mit seiner vielfach als paradiesisch gepriesenen Umgebung.

Anschließend geht es nach Lhasa, zum „Dach der Welt“. Neben dem Besuch des Pilgermarktes und individuellem Stadtbummel stehen Besichtigungen des Potala-Palastes und des Jokhang-Tempels auf dem Plan.

Den Abschluss der Reise bildet ein Abstecher in die pulsierende Metropole Shanghai mit Besichtigung von Altstadt und Yu-Garten, einem Meisterwerk chinesischer Gartenbaukunst. Eine Fahrt mit dem Transrapid leitet die Rückreise nach Leipzig ein.

Mitgliederreise 2013

Im März 2013 unternahm eine Leipzig-Bornaer Gruppe unter der bewährten Leitung von Dr.-Ing. Beng-Yin Zhu die Reise nach Hangzhou und Shanghai. In deren Verlauf bereiteten Vertreter der Stadt Borna und des Stadtbezirks Oberstadt Hangzhou die Aufnahme einer Städtepartnerschaft vor und unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Errichtung einer Städtepartnerschaft. Über die Reise berichteten Vereinsmitglied Prof. Dr. Barbara Artelt und Bornas Oberbürgermeisterin Simone Luedtke in Wort und Bild. Die Große Kreisstadt Borna verstärkt ab 01.01.2014 das DCZL als institutionelles Mitglied.